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Interview mit Ina Milert - "Tagebuch einer SehnSucht"

Tagebuch einer SehnSucht
Mädchen und Blume

Manchmal vergessen wir, dass wir nicht alleine sind.

Manchmal sehen wir nichts mehr, oder sehen nur noch schwarz.

Manchmal scheint alles sinnlos zu sein und es scheint, als lohne sich der Kampf nicht mehr.

Manchmal vergessen wir, dass wir Kinder sind und zu Kindern auch Eltern gehören.

Manchmal vergessen wir, dass Eltern - Herzen brechen können.

Manchmal scheint alles so ausweglos, dass ein Herz sich entscheidet zu gehen - viel zu zeitig.

Wie geht es Dir heute nach der Veröffentlichung von „Tagebuch einer SehnSucht“?

Das Buch ist im Februar erschienen. Es ist schwer zu beschreiben. Ich wurde oft gefragt, ob es mir geholfen hat und ob ich es anderen Eltern auch empfehlen würde, ein Buch zu schreiben. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass das Schreiben eines Buches keine Therapie ersetzt. Es ist dann 'einfach' ein Job, der zum Geschäft wird. Du musst einen Verlag finden, du musst es vermarkten und all das war irgendwie völlig losgelöst von der Geschichte damals. Ich habe es versucht, auf einer professionellen Ebene durchzuziehen - neben mir stehend und unabhängig von meiner eigenen Geschichte.

Wie hast Du Dich im Schreibprozess gefühlt?

Der Kern des Buches war ganz schnell herunter geschrieben. Die Agentur wollte jedoch etwas positives in der Geschichte, also mussten wir versuchen auch etwas positives hinein zu bringen. Der Verlag wusste nicht, wie er das Buch im Hinblick auf die Kernbotschaft positionieren soll und wie das Buch anderen Menschen helfen soll. Beim Schreiben habe ich mich sehr auf die

Tagebücher meiner Tochter gestützt und habe dabei bemerkt, dass dieses Gefühl der Ohnmacht wieder hoch kam. Wenn ich zuvor gesagt habe, ich würde heute Dinge eventuell anders machen - habe ich mich während des Schreibens wieder genauso hilflos gefühlt wie damals.

Das Schwierige bei Lea war einfach, dass sie aufhören wollte aber dann waren da immer wieder diese Rückfälle und ich war dann einfach auch gegen dieses ganze Suchthilfe - System – zumindest so, wie ich es erlebt habe - weil es sich beispielsweise in dieser Entgiftungsklinik immer wieder gezeigt hat, dass sich die Betroffenen gegenseitig hoch geputscht haben und gegenseitig so einen immensen Suchtdruck aufgebaut haben, der für Lea in einem anderen Umfeld und alleine vielleicht

nicht entstanden wäre.

Ist Lea denn zur Entgiftung immer wieder in die selbe Klinik gegangen?

Sie war zwei Mal in Bockholt und zwei Mal in Ochsenzoll. Es war ja dann immer nicht so einfach da auch einen Platz zu bekommen. Es gibt eine Warteliste und diese Warteliste ist letztendlich auch manchmal eine Strafliste. Einmal ist Lea mittags oder abends abgehauen und morgens um drei hat sie angerufen, ob sie wieder zurückkommen darf, aber das durfte sie nicht. Sie musste sich dann quasi wieder hinten anstellen. In der Klinik ist man dann natürlich auch raus geflogen, wenn man etwas konsumiert hat. Das ist Lea in Ochsenzoll passiert.

Stand denn die Überlegung einer Langzeittherapie auch einmal im Raum?

Doch, doch. Sie wollte immer hin und hatte sich auch eine Klinik angeschaut, aber sie hatte immer Angst vor dem Kontaktverbot und dass sie dann ihren Freund so lange nicht sehen könnte. In Lüneburg in der Klinik sollte sie im Anschluss auch eine Langzeittherapie machen, aber Lea hatte sich dagegen entschieden und es ging ja nichts gegen ihren Willen. Die Entgiftungen gingen immer nur ein paar Wochen. Ein paar Mal hat sie diese auch abgebrochen und sich substituieren lassen. Wir hatten einen Apotheker in der Nähe, der ihr Polamedon verschrieben hat. Aber immer wenn Lea runter dosiert wurde, kam der starke Suchtdruck wieder.

Hatte Lea unabhängig von der Entgiftung therapeutische Hilfe in Anspruch genommen oder eine Beratung, zu der sie regelmäßig ging?

Sie hatte in der Klinik in Ochsenzoll einen Suchtberater, zu dem sie gegangen ist. Den konnte sie dann auch außerhalb der Klinik anrufen, wenn es ihr nicht gut ging. Zudem war sie hier in Hamburg auch einmal im Uni – Krankenhaus zu einer Suchtberatung, aber sie hat leider nie etwas wirklich durchgezogen. Lea ist leider nie zu dem Kern ihres Problem vorgedrungen. Ich musste feststellen, dass ich mit der Depression, unter der ich leide, immer irgendwie bessere Therapeuten

beziehungsweise Therapieplätze hatte, als Lea mit ihrer Sucht. Eine Therapie ist ja schlussendlich auch nur möglich, wenn das Suchtmittel aus dem Körper ist und der Verstand klar ist. Aber zu diesem 'klaren Verstand ' ist es leider nie gekommen. Als Lea das letzte Mal in Bockholt war und ich sie besuchte, da haben wir vereinbart, dass wir ein Schreiben aufsetzen um festzuhalten, dass wir Lea beim nächsten Versuch eines Therapieabbruchs gegen ihren Willen eine Nacht dort behalten können, aber die Klinik hat dies abgelehnt. Von daher weiß ich auch nicht, wie man zunächst einmal zu diesem klaren Kopf kommen soll.

Wie war denn die Beziehung zwischen Dir und Lea und wie hat sich die Beziehung zwischen euch entwickelt?

Vor der Sucht war unsere Beziehung schon sehr eng, aber dann hat Lea sich sehr schnell von mir weg zu diesem ungesunden Freundeskreis hin entwickelt, in dem sich dann auch ihr gewalttätiger Freund befunden hat. Ich hatte bei dieser Clique immer ein sehr schlechtes Gefühl. Eine Entwicklung weg von den Eltern hin zu den Peergroups ist ja in gewisser Weise auch normal, aber das war dann eben auch die Zeit, in der ich Lea überhaupt nicht mehr erreichen konnte.

Wie ist sie denn überhaupt in diesen 'Freundeskreis' geraten?

Das kann ich tatsächlich nicht sagen. Ich habe einmal mit einer ihrer Freundinnen geredet und es muss tatsächlich über diese Schule gekommen sein, in die sie zu dem Zeitpunkt gegangen ist. Ich will jetzt bestimmt nicht elitär oder abgehoben klingen, aber ich meine, der Fehler war bestimmt auch schon, sie in die Gesamtschule zu schicken, weil sie sehr unsicher war und ich das Gefühl hatte, dass sie sich dann auch irgendwie nach 'unten' zu den 'schwächeren' Schülern hin orientiert hat. Dann waren dort diese Mädchen, die auch irgendwie gleich 'hilflos' waren und die hatten alle ihre Hintergründe – sei es nun Depression oder Missbrauch - und diese Mädchen waren tatsächlich auch der Meinung, dass es Christiane F. wirklich toll gehabt hat.

Die Mädchen haben das Buch 'Wir Kinder vom Bahnhof Zoo' gelesen und sich dies zum Vorbild genommen?

In 'Tagebuch einer SehnSucht' gibt es eine relativ lange Passage von Merle (so heißt sie im Buch), die heute clean ist. Und ich habe wortwörtlich das Chatprotokoll zitiert. Sie hat mir dann bestätigt, dass sie das Buch gelesen haben und unglaublich fasziniert davon waren. Sicher haben die Mädchen schon vorher konsumiert und sicher haben die drei Mädchen versucht irgendetwas zu kompensieren, aber ich habe diese Unzufriedenheit mit dem Leben und dieses Unglücklich sein einfach nicht so gesehen.

Wie würdest du Lea beschreiben?

Während der Grundschulzeit war sie ein ganz 'normales' Mädchen. Da war sie ein kleines Mädchen, welches Schauspielerin und berühmt werden wollte. Es ging dann ganz, ganz langsam, dass ich alarmierter wurde, da ihre schulischen Leistungen immer schlechter wurden und sie anfing alles das, was sie vorher gemacht hat, nicht mehr zu machen. Sie hing dann irgendwann dann nur noch mit ihrer Clique im Park ab.

Wie hat sich Leas Persönlichkeit im Verlauf der Sucht geändert?

Sie war immer zwei Persönlichkeiten. Sie war die eine Lea, wenn sie mit den Leuten von der Straße unterwegs war, und die andere Lea, wenn sie in der Schule war. Ich glaube, sie hat sich vor den anderen für ihre Sucht geschämt.

Wovon war sie abhängig?

Zum Schluss war es Heroin und Crack. Das letzte Jahr war es zum größten Teil Crack.

Wann hast du zum ersten Mal bemerkt, dass in Leas Leben etwas nicht stimmt?

Schwarz - Weiß
Gänseblümchen

Ich muss sagen, ich bin in der DDR aufgewachsen und ich kannte absolut keine illegalen Drogen. Von daher habe ich denke ich jeden Gedanken daran, dass sie etwas nehmen könnte, einfach beiseite geschoben. Ich wusste auch nicht, dass es an ihrer Schule Gang und Gebe war Drogen zu konsumieren und das dort auch gedealt wurde. Ich bin eigentlich eher über den Abfall ihrer schulischen Leistungen stutzig geworden. Ich musste sie dann auch manchmal von der Schule abholen, weil sie zusammen gebrochen ist. Da war Lea 13 Jahre alt. Erst als ich dann in einem ICQ Chat gelesen habe, dass es darum ging Heroin zu besorgen, da bin ich aufgewacht.

Hast Du Lea daraufhin angesprochen?

Zu der Zeit war Lea nicht zu Hause und hatte mir einen Zettel hingelegt, dass sie zwar zur Schule geht aber nicht zu Hause sein wird. Mit ihrem Vater habe ich dann beschlossen, dass wir sie aus der Schule raus nehmen werden und sie bei ihrem Vater leben soll. Sicher haben wir über Drogen gesprochen und sicher hat Lea dann auch immer abgestritten, dass sie etwas genommen hat. Sie hat dann behauptet, dass sie nur etwas Alkohol getrunken habe. Nachvollziehen konnte ich es nicht. Als sie dann mit Heroin angefangen hat, da war mir alles klar. Sie lag dann neben mir im Bett und hat am ganzen Körper gezittert und meinte dann zu mir: '"Ina, ich habe so Scheiße gebaut!“

Es ist ja auch nicht so, dass sich das eigene Kind mit der Mutter an den Küchentisch setzt und dann

sagt: "Mama, ich nehme Drogen. Es tut mir leid, was ich gemacht habe und ich höre jetzt wieder auf damit!“ So funktioniert es nicht. Es gab dann auch immer diese permanenten Ausraster, bei denen sogar ab und an mal Stühle durch die Gegend geflogen sind. Ihre Zittrigkeit, ihre Fahrigkeit – ich habe mich einfach hilflos gefühlt.

Wie ging es Dir zu diesem Zeitpunkt?

Ich war komplett hilflos. Ich war wütend und habe mich auch persönlich angegriffen gefühlt. Ich habe mich gefühlt, als würde Lea das Ganze auch irgendwie absichtlich machen.

Hast Du Dir zu irgendeinem Zeitpunkt Hilfe von Außen gesucht?

Ja! Ich war schon bei einem Therapeuten. Ich war bei einem Elternkreis und ich war bei einer Drogenberatung. Ich habe dann auch relativ früh das Jugendamt eingeschaltet.

Hat Dir dies aber in irgendeiner Hinsicht geholfen?

Im Nachhinein betrachtet irgendwie nicht. So wirklich kann dir ja keiner sagen, was du nun ganz konkret machen sollst und diese Leitfäden zu Co – Abhängigkeit – so schön, wie sie auch sind – führen ja letztendlich auch nur dazu, dass du dein Kind irgendwann im Stich lassen sollst. Ich habe dann auch auf Sätze gehört wie: „Sie muss erst einmal ganz nach unten.“ Und habe dann auch die Schlösser der Haustür ausgetauscht, weil wir auch viel Ärger im Haus hatten, da oftmals die Polizei vor unserer Tür stand und all solche Dinge. Aber es ist einfach ein Teufelskreis. Was ich mir im Nachhinein am meisten vorwerfe ist, dass ich am Ende so gegen sie gekämpft habe. Es war einfach nur noch ein Kampf zwischen uns. Drogen oder nicht Drogen. Das stand dann so sehr zwischen uns.

Wie war Leas Verhältnis zu ihrem Papa?

Wir sind nach Hamburg gezogen und Leas Vater wohnte in Berlin. Seit dem wir uns getrennt hatten, war sie zu Beginn jedes zweite Wochenende bei ihm. Aber ich würde sagen, ihre Beziehung war nicht besonders eng. Er hat gemacht, was er konnte. Ich habe gemacht, was ich konnte – es hat bei beiden nicht gereicht. Lea war irgendwie in allem eine „Sucht – Persönlichkeit“. Auch unabhängig von den Drogen. Sie hat dann genau kontrolliert, was sie gegessen hat und alles aufgeschrieben. Und abends saß sie dann vor dem Fernseher und hat sich aus dem Müsli fünf Haferflocken heraus gepickt und diese genascht. Oder wenn sie Sport gemacht hat, dann ist sie nicht zwei Mal in der Woche gegangen, sondern es musste dann jeden Tag sein und wehe wenn nicht.

Ich kenne das so gut aus meiner eigenen Geschichte. Diesen Drang zu kontrollieren und dann aber auch in diese Extremen auszuschlagen. Und dagegen anzukommen, kosten wirklich extrem viel Kraft und Energie.

Ja, ich sehe das auch bei den anderen Mädchen. Die versuchen es, aber werden immer wieder rückfällig. Ich sehe auch nicht, dass sie Mechanismen hätten, um dann anders mit schwierigen Situationen umzugehen. Wie beispielsweise im Falle einer Trennung. Wenn es hart auf hart kommt, ist dann irgendwie alles egal.

Siehst Du in Leas Geschichte auch Parallelen zu Deiner eigenen?

Ja! Und das ist auch eine Sache, bei der ich mir überlege, dass, falls ich noch einmal ein Buch schreiben sollte, eines darüber werden wird. Es würde dann um das Thema Depression gehen und was es mit den eigenen Kindern macht und überhaupt die Depression, die irgendwie bei allen drei Mädchen den Ausschlag gegeben hat. Ich denke, ich könnte mich deswegen jetzt auch zerfleischen, aber ich konnte letzten Endes auch nur so sein, wie ich bin und ich habe mir die Depression ja auch

nicht ausgesucht. Ich habe Lea ja nie vernachlässigt, aber wenn du nie so glücklich bist, dann merkt das so ein kleines Kind natürlich und bezieht es auf sich und du vermittelst dem Kind auch kein so positives Lebensgefühl.

Du beschreibst in dem Buch auch die Beziehung, die Lea geführt hat. Hast Du eine Erklärung oder eine Vermutung, weswegen Lea in dieser zerstörerischen Beziehung geblieben ist?

Ich weiß es auch nicht, warum sie bei ihm geblieben ist. Als er sie zum ersten Mal zusammenschlug, da hatte die Ärztin von der Rechtsmedizin ihr ja gleich die Karte vom Weißen Ring in die Hand gegeben. Ich weiß es nicht, was es war. Einmal hat Lea im Tagebuch auch geschrieben: „Ich kann jetzt nicht bei ihm sein und dann fühlt er sich scheiße und ich kann es gar nicht auffangen.“ Sie wollte quasi, dass sie sein Mülleimer ist und er dann seine Wut an ihr auslassen kann. Sie hat immer gedacht, dass sie an allem Schuld ist. Dabei war der Typ einfach ein 'kranker Oberarsch', aber sie hat es einfach auf sich bezogen. Ich weiß einfach nicht, warum sie den Typen wollte. Ich habe sie nicht davon abbekommen und ich habe ihn gehasst, wie die Pest. Ich bin dann mit Lea auch oft in den Urlaub gefahren und ich habe mir gedacht, dass sie doch so hübsch aussieht und doch irgendwann einfach mal einen 'normalen' Typen kennen lernen muss, der ihr zeigt wie es ist, geliebt zu werden, ohne dass sie immer Angst haben muss, dass sie jemand schlägt oder alles kaputt macht.

Was hat Dir dabei geholfen mit dem Tod deiner Tochter umzugehen?

Das ist die schwierigste Frage. Letztendlich kannst du den Tod nicht ändern und wenn du dich dazu entscheidest weiter zu leben – da hatte ich mir sogar überlegt, ob ich das eigentlich will – dann kannst du depressiv sein wie du willst, das ändert aber nichts an der Tatsache.

Hattest Du Dir anderweitig Hilfe gesucht?

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin nicht so der Gruppen – Mensch. Ich bin einfach nicht der Typ dafür. Im Nachhinein, beziehungsweise jetzt,nachdem ich das Buch geschrieben habe, habe ich mich schon gefragt, warum ich nicht den Kontakt zu anderen Betroffenen gesucht habe. Das hat sich immer nur zufällig ergeben, aber nicht, weil ich explizit danach gesucht habe.

Letztendlich hat mir gar nichts 'geholfen' – ich habe einfach weiter gemacht.

Hast Du Erfahrungen mit Stigmatisierung gemacht?

Also ich persönlich habe keine Erfahrung mit Stigmatisierung gemacht. Entweder war es mein soziales Umfeld, was mich gerettet hat beziehungsweise mir dies erspart hat oder es hat einfach niemand irgendetwas gesagt. Häufig kommen Kommentare wie: „Aber Lea sah doch so schön aus. Sie war doch so ein hübsches Mädchen. Das ist ja so tragisch!“ Und ich denke mir dann: „Wäre es weniger tragisch, wenn sie jetzt nicht so hübsch gewesen wäre oder was?“ Aber ich denke,  es ist eben immer noch ein Unterschied, ob du beim Drob Inn in Hamburg bist oder einen Blog betreibst, oder - wie ich - darüber schreibst. Es sind dann doch andere Maßstäbe, wie man Süchtige betrachtet. Die „Vorzeigbaren“ oder diejenigen, die am Drob Inn rumhängen und keine Chance mehr haben.

Wie ist es letztendlich zu der Entscheidung gekommen, ein Buch über deine Erfahrungen zu schreiben?

Das war eigentlich ein ganz großer Zufall. Ich habe Sonja Vukovic im Fernsehen gesehen und sie hat unter anderem "Das zweite Leben der Christiane F“ geschrieben. Sie hat dann auch ein Buch über ihre eigene Essstörung geschrieben und sprach dann beim ndr über ihr neues Projekt, bei dem sie Geschichten von Eltern abhängiger Kinder erzählen möchte („Außer Kontrolle“). Und ich habe mir dann gedacht, dass Leas Geschichte da reinpassen würde und habe sie dann angeschrieben. Und dann ist die Idee gewachsen und am Ende habe ich ein eigenes Buch geschrieben. Es war reiner Zufall und nicht so geplant.

Wie ich meine Tochter an die Drogen verloren habe
Tagebuch einer SehnSucht

 

Ina schreibt. Ina schreibt ihre Geschichte und die Geschichte ihrer Tochter. Anhand des Tagebuchs ihrer Tochter Lea skizziert sie den Verlauf ihrer Sucht und das tragische Ende.

 

Mir fällt es schwer in diesem Zusammenhang Worte zu finden, um das auszudrücken, was ich empfinde und während des Lesens empfunden habe.

Ich bin auch Tochter, ich habe auch eine Mama und ich bin auch süchtig und so viele Dinge, die Ina in ihrem Buch beschreibt erkenne ich in meiner eigenen Geschichte wieder.

 

Manchmal vergessen wir Süchtigen in der Tiefe der Sucht, dass wir nicht alleine sind.

photo credits: Sarah Mak; Dewang Gupta // unsplash; Ina Milert

 

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