Identität und Treue zu Alkohol
Alkohol ist Buisness und die jährlichen Todeszahlen aufgrund von Alkoholkonsum sind hingenommene Kollateralschäden eines wirtschaftlich hervorragend funktionierenden Systems.
Wir hängen alle mit drin - das Bedürfnis nach Erregung, Fantasie oder Entspannung ist urmenschlich. Jeder von uns trägt es in sich und dieses mit einem sozial akzeptierten Rauschmittel zu stillen, wird einem sehr leicht gemacht, erscheint uns nur logisch. Bis man nicht mehr ohne kann, bis man sich entscheiden muss: "Steig ich an dieser Stelle aus oder geht noch einer rein...?".
Andreas Pichler durchleuchtet in der Dokumentation "Alkohol - Der globale Rausch" Ursachen und Folgen des Alkoholkonsums vornehmlich der westlichen Welt, aber auch weltweit. Hier wird weder für Abstinenz geworben, noch das "Kulturgut" Alkohol verherrlicht. Vielmehr wird verdeutlicht, welche Auswirkungen die Gehirnwäsche "Alkohol = Kultur" in der Gesellschaft hat und in bisher noch weitestgehend abstinent lebenden Regionen haben wird. Dabei kommen alle Verantwortlichen des kollektiven Besäufnisses zu Wort: Von der Alkohollobby bis zum Abhängigen.
Was mir besonders gefiel war die Tatsache, dass hier der Süchtige/die Süchtige nicht als Opfer seiner/ihrer persönlichen Schwäche dargestellt wird, sondern vielmehr als eine Art logische Konsequenz eines subversiven Marketings, das mit einem bestimmten Lebensgefühl seine Konsumenten lockt und so eine (Sehn-) Sucht in der Gesellschaft kreiert, die wiederum nur durch sie gestillt werden kann. Ganz schön clever und ganz schön dreist!
Fazit: Stark, klug, erhellend!
Lieblingszitat: "Alkohol beschert dir eine richtig gute zeit, während er dein Leben ruiniert."
Text: Luana Juliano // Instagram: luana_lucia_7
photo credits: Georgia Vagim // Unsplash
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